Wenn das Leben zur Verpflichtung geworden ist, kündige diesem Wahnsinn …
… und mach dich auf die Suche nach der Freude!!!
Es kann doch nicht sein, dass wir unser ganzes Leben lang (okay, im erwerbsfähigen Alter, danach ist ja eh Schluss) malochen wie die Doofen. Einen Meisterbrief nach dem anderen im Funktionieren und im noch besseren Funktionieren machen, um dann irgendwann in die Kiste zu springen. Und die Zeit, bevor wir ins erwerbsfähige Alter einsteigen, dazu genutzt wird, um uns darauf vorzubereiten gut zu funktionieren.
Dass wir uns in der Zwischenzeit mit so vielen Ängsten herumschlagen, dass wir glauben, diese im angepassten Zustand am besten bewältigen zu können. Dass wir jeden Vergleich, den wir anstreben, dazu nutzen, uns selbst fertig zu machen. Denn nach den Maßstäben der anderen können wir einfach nie gut genug sein. Also spielen wir mit bei diesem Spiel, es gibt ja genug Pillen, die das Leben bunter machen. Schmeißen wir einfach ein paar davon ein und tun, was man von uns erwartet. So können wir das laute Geschrei der Verpflichtungen vielleicht etwas besser ertragen.
Ist das dein Ziel? Ist das der Sinn des Lebens? Und was will das Leben eigentlich von dir?
Hast du dich das jemals gefragt? Dann lehn dich jetzt entspannt zurück und lies weiter. Solltest du den oben beschriebenen Zustand als normal empfinden und als gegeben hinnehmen, dann bist du noch nicht bereit für das, was ich dir jetzt sagen möchte. Du kannst also hier weggehen und musst dir das nicht antun.
Du willst es?
Yay, dann lass uns gemeinsam Fragen stellen und Antworten finden! Gemeinsam philosophieren können wir dann in den Kommentaren. Lass mich also hier einmal laut denken.
Will das Leben wirklich von dir, dass du es gut durchtaktest oder will es gelebt werden? Mit allen Sinnen und mit deinem Herzen? Mit all deiner Freude?
Lass mich gleich eines vorwegnehmen: der Schmerz und das Leid gehören dazu, aber nicht um dich zu bestrafen, sondern um dich etwas zu lehren, wenn du dich einmal mehr auf dem völlig falschen Weg befindest.
Wenn du dich so sehr verbogen hast, dass dein Herz droht zu brechen. Dann meldet sich der Schmerz gerne, denn er hat dir etwas zu sagen. Und manchmal ignorierst du ihn gekonnt, hörst ihm nicht zu, sondern drehst eine extra Runde, um schließlich wieder bei ihm zu landen. Dem so vertrauten Schmerz.
Vermeiden kannst du den Schmerz und das Leid nicht, dafür bist du Mensch und hier auf dieser wundervollen Mutter Erde, um dich kennenzulernen.
Kehren wir zurück zu der Frage über den Sinn des Lebens,
den werden wir beide hier zwar ganz sicher nicht abschließend beantworten können, aber lass uns einen ersten Anfang machen.
Ludwig Boltzmann, österreichischer Physiker und Philosoph, hat es im physikalischen Sinne seinerzeit etwa so erklärt: Die Natur strebt aus einem unwahrscheinlicheren dem wahrscheinlicheren Zustand zu. Der wahrscheinlichste Zustand ist immer der der größtmöglichen Unordnung. Dies wurde zu einer der wichtigsten Formulierungen für den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik.
Lass es mich mit meinen Worten anders formulieren und in Zusammenhang zur ursprünglichen Frage bringen.
Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass sich alles im Universum in Richtung Chaos bewegt. Alles, was geschieht, geschieht zwischen Ordnung und Unordnung. Das Leben kommt zusammen und es fällt wieder auseinander. Dabei verliert es im Chaos nie seine Ordnung.
Wenn wir jedoch versuchen, dieses Chaos zu stoppen, wenn wir versuchen, das Leben an eine Grenze zu binden, es in seinem eigenen Wunsch nach Unordnung, nach Vielfältigkeit betäuben, kämpfen wir in einem Kampf, den wir nicht gewinnen können.
Wenn wir uns also erlauben zu verstehen, dass Chaos manchmal unvermeidlich ist, geben wir uns den Raum, um zu verstehen, dass Starrheit unwirksam ist. Und der Funktionsmodus, den wir alle gut beherrschen und benötigen, um all die Verpflichtungen zu erfüllen, ist Starrheit. Er unterbindet den Fluss des Lebens und führt zwangsläufig zu einer Störung.
Kontrolle, in gewisser Weise, ist ineffektiv, wenn sie uns so sehr beherrscht, dass wir jeglicher Eigenständigkeit, Freiheit und Flexibilität beraubt werden. Wir sind niemals statisch und wir sollten uns nicht an unsere Komfortzonen binden, denn auf der Zellebene und der Seelenebene wird sich das niemals natürlich anfühlen.
Wenn das Leben zur Verpflichtung geworden ist
Wie fühlen sich all die Verpflichtungen in deinem Leben an? Lassen sie dir Raum zu leben? Lassen sie dir Raum für Albernheit, Lachen, Schwerelosigkeit, Unbekümmertheit, Kindlichkeit, Liebe, Zärtlichkeit, Sanftheit, Weiblichkeit, Zartheit …?
Wie oft stehst du mit Bauchschmerzen auf, weil die Last des Tages, die dich erwartet, gigantisch ist? Die Nacht war schon bescheiden, weil du die Ereignisse des Tages mit unter die Bettdecke genommen hast?
Du bist nie zu alt, um wie ein Kind zu sein. Einzig dagegen spricht, dass man dir all die Jahre erzählt hat, dass du erwachsen werden musst, wünsch-dir-was steht nicht auf dem Plan.
Ausrasten, im positiven Sinne, geht nur noch unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen. Dann aber richtig, denn du weißt ja bereits, dass das große Erwachen auf jeden Fall folgen wird. Vielleicht ist es ja sogar schon so weit, dass du die kleinen Helferchen schon im ganz normalen Alltag brauchst. Etwas zum Einschlafen, etwas zum Wachwerden, etwas zum Durchhalten und am Wochenende etwas zum Eskalieren?
Das nennst du dann noch Leben, weil es alle so tun und schließlich wird das ja auch eingefordert. Denn wenn du wirklich Jemand sein willst, dann brauchst du Kohle, eine gute Stellung, geile Klamotten, also jedenfalls etwas, dass du nach außen hin zeigen kannst.
Eine weitere offene Frage
(die wir gerne in den Kommentaren diskutieren können).
Was gilt als minderwertig, wenn du arm bist, aber edel, wenn du reich bist?
Hier einiges, was mir dazu so einfällt:
Das Gesetz brechen.
Hoch verschuldet sein.
Vordrängeln.
Kokainabhängigkeit.
Abhängig von Mama und Papa im Erwachsenenalter.
Mit dem Fahrrad zur Arbeit radeln.
Kinder von mehreren Partnern haben.
Große Familien haben.
Wiederholte Scheidungen.
Eine Sexarbeiterin als Begleiterin haben.
Vermeidung der Zahlung von Steuern („Es bedeutet, dass ich schlau bin“).
Andere betrügen.
Einen ungewöhnlichen Namen oder eine ungewöhnliche Version eines gebräuchlichen Namens haben.
Zweisprachige und / oder gemischte ethnische Zugehörigkeit.
Sportbekleidung in der Öffentlichkeit tragen.
Regelmäßig Alkohol trinken.
Ergänze diese Liste für dich und mach dir bewusst, was da mit dir und uns allen gemacht wird. Wie sehr die große Manipulation auch in deinem Kopf schon stattgefunden hat. Und wie immer gilt auch hier: Ich nehme mich davon nicht aus. Ich bin in meiner Entwicklung vielleicht nur einen Schritt weiter als du.
Lass uns aber gerne eines gemeinsam feststellen:
Der individuelle Glaube an das, was „wahr“ ist, hängt durchaus von Zeitströmungen und den vorherrschenden Paradigmen der Gesellschaft ab!
Mach also Fehler – eine Menge Fehler!
Lebe laut, mache Fehler, erkenne sie, erkenne dich und mach es anders. Probiere dich aus und verlasse den Käfig, in den man dich schon früh gesteckt hat und den du heute „freiwillig” aufsuchst.
Diesen Käfig, der aus einem rasant wachsenden Pflichtenheft besteht, der dir die Freiheit nur vorgaukelt, denn sie ist dir nur gestattet, wenn du dich innerhalb seiner Mauern bewegst und gut funktionierst.
Ist es nicht so, dass das Leben hier eigentlich bunt und vielfältig sein sollte? Und ist es nicht seltsam, dass die Artenvielfalt hier auf Mutter Erde immer kleiner wird, je mehr die Menschheit zu einem großen Einheitsbrei verkommt?
Hinterfrage die Dinge des Lebens, die von außen auf dich einprasseln.
Zeige mir den Menschen, der ehrlich verantwortlich, im Sinne von schuldig für seine Fehler, in einer unehrlichen Perfektion ist.
Wir suchen immer nach einem Schuldigen, dabei geht es hier keinesfalls um die Schuldfrage. Diese ist vielmehr eine Falle, die uns in dieser unehrlichen Perfektion gefangen halten soll.
Schau stattdessen auf den Menschen, der keine Angst davor hat, die Hosen vor sich selbst runterzulassen, anstatt ein Lächeln auf dem Gesicht zu tragen, dass seine Augen nicht erreicht. Und lass uns in diesem Zusammenhang das stark missbrauchte Wort Selbstliebe neu definieren.
Denn hier geht es nicht um Körperteile, Heuchelei, Hashtags oder darum, wer sich am besten im Außen verkauft. Ich spreche von der dir innewohnende Liebe. Der Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele zum Göttlichen. Oder zum Universum, zur Energie, zur Schöpfung. Womit auch immer du dich besser identifizieren kannst. Denn daran soll es nicht scheitern. Erinnere dich an meine Worte zur Starrheit.
Diese dir innewohnende Liebe fühlst du, wenn der menschlichste Teil in dir, für den du dich schuldig oder beschämt fühlst, getriggert wird und du dir ohne ein Urteil zu fällen in die Augen schauen kannst, weil deine Liebe nicht an Bedingungen geknüpft ist.
Und ich weiß, dass du sie fühlen kannst. Vielleicht jetzt noch nicht. Aber du bist in der Lage dazu, weil du Mensch bist und diese dir innewohnende Liebe der göttliche Funke in dir ist.
Sei mutig genug, dir deiner eigenen „Scheiße“ bewusst zu werden. Bewusstsein erfordert keine Schuldzuweisung! Kein Urteil. Bewusstsein erlegt dir keine Verpflichtung im Sinne von gutem Funktionieren auf, sondern lässt dich sein.
Auch ich darf in diesem Leben noch viel lernen, denn keiner entkommt dem Menschsein und dem Leben. Ich darf also weiterhin Erfahrungen machen.
Mich mutig über meine eigenen Grenzen hinaus bewegen. Fehler machen.
Dem Schmerz mein Lächeln schenken und den Verpflichtungen, die mich im Funktionsmodus feststecken lassen, kündigen.
Wie wäre es mit einem gemeinsamen Kündigungsschreiben?
Das etwas andere Kündigungsschreiben an das Leben, welches zur Verpflichtung geworden ist:
Liebes Leben,
ich habe erkannt, dass ich unabhängig von all den äußeren Umständen die Kraft habe, zu jeder Zeit auf meinem Weg zu gedeihen! Ich brauche den Käfig der Verpflichtungen nicht mehr.
Ich habe erkannt, dass es mir in diesem Käfig nicht gut geht, denn meine Energie fließt nicht mehr. Das will ich ab sofort ändern und mir ist bewusst geworden, dass ich dafür den Fokus meiner Gedanken umleiten muss. Ich entscheide mich für mich erhebende Gedanken. Notfalls erinnere ich mich jede Sekunde daran. Ich verlasse die gewohnten Denkmuster jedoch nicht, ohne mich bei ihnen zu bedanken, denn durch sie habe ich erleben können, was mir schadet und kann das heute ändern.
Ich weiß, dass es keinen einheitlichen Ansatz gibt, um den Weg zu der uns innewohnenden Liebe zu gehen. Jeder ist an einer anderen Stelle in seinem Leben und steht vor anderen Herausforderungen. Daher verzichte ich ab heute ebenfalls darauf, mich mit anderen zu vergleichen.
Ich laufe also keinem fremden Bild mehr hinterher, um eine erfundene bessere Version in einer unehrlichen Perfektion zu werden.
Heute weiß ich, ich kann nicht allen gefallen, und das muss ich auch gar nicht. Es frisst nämlich meine Energiereserven leer. Und wenn ich zu sehr darauf fokussiert bin, den Standards anderer Menschen gerecht zu werden, vergesse ich, meine eigenen zu setzen, zu leben und das Leben zu ehren.
Und wo wir gerade beim Punkt sind: Ich habe verstanden, dass du, Leben, gelebt werden willst. Das will ich ab heute tun.
In tiefer Verbundenheit,
deine Michaela
Wenn du magst, dann kopiere dir den Brief aus diesem Artikel, ändere ihn für dich ab, ergänze ihn, schreibe ihn neu und drucke ihn aus. Dann ab damit an eine Stelle, an dem du ihn immer wieder lesen kannst.
Lass uns gemeinsam das Leben leben und füreinander da sein!
PS: So, und jetzt bist du dran! Butter bei die Fische. Was will das Leben von dir ganz persönlich und was willst du ab sofort für dich verändern? Schreib mir in die Kommentare und lass uns munter diskutieren und philosophieren. Also unseren Geist erweitern. Ich freu mich, von dir zu lesen!
Foto: Adobe Stock
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Liebe Michaela, deine Worte haben mich schon oft getragen und meinen Blick erweitert. Das du dich so offen zeigst und schreibst gibt mir Kraft und ich danke dir von ganzem Herzen dafür.
Gerade heute habe ich gedacht, ich möchte mich am liebsten von mir selbst befreien, mich abstreifen, das Korsett ablegen. Nur wie? Ein Brief schreiben ist ein Anfang und eine gute Idee.
💜💜💜
Liebe Michaela,
deine Worte treffen vollkommen ins Schwarze – vielen Dank das du deine Gedanken mit uns teilst und so ehrliche deine Meinung vertrittst und immer ein Lächeln in mein Gesicht zauberst 🙂
Ja, was will das Leben eigentlich von mir? Wirklich sehr gute Frage..
Ich denke, ich habe mich selbst erst als wundervolle Person erkennen und annehmen müssen und den jahrelangen Kampf, so zu sein, wie man sein sollte, gewinnen müssen.
Das Leben ist doch um soo viel schöner, wenn man zu seinen Schwächen und kleinen Einzelheiten, Schönheitsmarkeln und Besonderheiten steht?
Und mal wirklich, möchte man, falls es dort oben irgendetwas gibt, gefragt werden: „Und hast du auch brav deine Wohnung geputzt oder bist du regelmäßig zum Sport gegangen und hast ja nichts gemacht, was andere belächeln oder nicht für gut befunden haben?“
Oder möchte man gefragt werden: „Hattest du ein Leben, das du gelebt hast und das dich strahlend an die Zeit zurück denken lässt?“
Mir hat mal eine Freundin gesagt: „Es ist mir egal, du kannst jeden Tag schlecht drauf sein und dich unter der Bettdecke verkriechen und dein Leben beklagen. Es ist mir egal, denn es ist dein Leben und wenn du nichts draus machst, hast du es selber verbockt“.
Das traf mich am Anfang sehr hart, aber sie hatte natürlich recht. Ich bin nur für mich selbst verantwortlich in erster Linie – also, mach ich was draus 😀
Liebe Grüße,
Selina
Liebe Selina,
danke für deinen sehr reflektierten Kommentar.
Lass uns was draus machen. Aus unserem Leben. Wie schön, dass du all dies für dich erkannt hast.
Liebste Grüße Michaela