Einer der Tage, an welchen ich immer wieder mit Gedanken über uns Frauen, über unsere eigene Wertschätzung und darüber wie wir uns selbst sehen, ins Grübeln komme, ist der Muttertag. Keine Panik, das hier ist kein Artikel über richtiges Verhalten am Muttertag, noch generell über diesen Tag. Es ist nur einer dieser Tage, die mich nachfühlen lassen. In denen ich in mich reinhorche. Und so ganz nebenbei: du wirst auf diesem Blog nirgendwo etwas über richtiges oder falsches Verhalten finden. Jede auf ihre Art. Jede, wie sie kann. Lernen werden wir alle durch die Dinge, die uns das Leben bringt.
Nun aber zurück zum Anfang.
Ich weiß nicht, wie es dir damit geht, aber bei mir löste dieser Tag immer wieder aufs Neue unglaubliche Gedanken und Gefühle aus. In dem einem Moment empfand ich Freude darüber und im nächsten kam mir echt die Galle hoch. Letztendlich geht es doch um ganz viel mehr, nämlich darum wie wir miteinander umgehen, und wie wir uns selbst wahrnehmen und uns nach außen präsentieren. Ich habe mich lange gefragt, warum dieser Tag so ein Durcheinander in meinen Gefühlen und meiner Gedankenwelt auslösen kann. Was ist es, dass es sich für mich so seltsam anfühlt? Was ist so schlimm daran einen Tag zu feiern, an dem man Mütter ehrt?
Ich war es selbst! Es ging nie um meine Mutter, oder alle Mütter. Es ging für mich immer um Respekt, Wertschätzung, Dankbarkeit.
Die Rolle der Frau
Als ich 15 Jahre jung war, hatte ich die ersten heftigen Diskussionen mit meinem Vater über die Rolle der Frau. Ich fühlte mich ungerecht behandelt und habe nicht verstanden, warum ich als Mädchen Aufgaben übernehmen sollte und wiederum andere Dinge nicht durfte, oder aber sehr eingeschränkt. Du bist ein Mädchen hat mir als Begründung nie gereicht. Es waren super Diskussionen, in denen ich ganz klar formulieren konnte. Ich habe mich als Rebellin gesehen. Lediglich mit dem Einfordern meiner formulierten Rechte hatte ich so meine Schwierigkeiten.
Ich war auch so eine von denen, die nach außen munter ihre Rolle gespielt hat und von anderen durchaus als laut und selbstbewusst wahrgenommen wurde. Die perfekte Fassade. Dahinter befand sich eine Großbaustelle.
Ich habe davon für mich selbst lange nicht alles umsetzen können. Ich war viele Jahre ein braves Mädchen. Ich liebte meine Harmoniesuppe und konnte davon nie genug kriegen. Alle anderen kamen vor mir dran. Ich war nicht so wichtig. Das diese Art sich selbst zu behandeln auf die Dauer nicht gut geht, kannst du dir denken. Vielleicht fühlst du es gerade selbst. Lass uns also heute damit beginnen, dass zu verändern. Uns zu verändern und die Chance nutzen, uns an die erste Stelle in unserem Leben zu stellen.
Lass dein Leben nicht ein Wartezimmer sein, in dem du sitzt und darauf wartest, dass dich jemand aufruft. «Der Nächste bitte!»
Übernimm Verantwortung für dich selbst
Lass die Meinungen anderer über dich und das von ihnen erwünschte Verhalten – ihre Erwartungen an dich – bei den anderen. Du gehst in deinen Schuhen und das übernimmt kein anderer für dich. Sorge für dich und achte darauf, dass es dir gut geht. Weißt du, in Beziehung mit jemanden sein bedeutet nicht sich selbst hinten anstellen, oder sogar aufgeben. Es bedeutet nicht, dass du dein Leben nach den Vorstellungen des anderen lebst.
Die erste Beziehung, die du eingegangen bist, ist die Beziehung zu dir selbst. Du trägst die Verantwortung für dein Sein und niemand anderes sonst. Eine gemeinsame Beziehung, egal ob mit einem Partner, Kindern, Eltern, Freunden oder im Job bildet eine gemeinsame Schnittmenge. In jeder Beziehung gibt es ein Wir, in dem Verantwortung geteilt und gemeinsam getragen wird. In dem Moment, wo sich einer dauerhaft seiner Verantwortung entzieht und auf das Wir verlagert, sich auf das Wir verlässt, klappt das langfristig nicht mehr.
Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen, niemand ist perfekt und das müssen wir auch gar nicht sein.
Erkenne, dass du von nichts und niemandem abhängig bist. Du hast die Macht über dich und dein Leben zu entscheiden. Jederzeit. Es gibt immer einen Weg und es sollte dein Weg sein. Ein starkes Wir ist großartig. Ein starkes Ich ist die Voraussetzung dafür.
Nimm dich selbst nicht für selbstverständlich
Du kannst nicht jeden Menschen glücklich machen. Es ist unmöglich, wirklich sehr erschöpfend und vor allem ist es gar nicht dein Job. Du bist nicht verantwortlich für das Glück der anderen. Genauso wenig ist irgendjemand anderes für dein Glück verantwortlich. Du kannst und darfst die Verantwortung für dein eigenes Glück übernehmen. Dazu gehört, dass du dich nicht für selbstverständlich nimmst.
Die Wäsche stapelt sich, das Frühstücksgeschirr steht noch auf dem Tisch und schon 398 ungelesene Mails, die sich in deinem Postfach stapeln? Bevor du losstürmst und wieder alles alleine regeln willst, nimm dir einen Augenblick Zeit und überprüfe deine To-Do-Liste. Ist das wirklich deine Liste und alle Aufgaben sind nur von dir zu erledigen? Was davon kannst du:
- an jemanden abgeben
- jetzt liegen lassen
- an jemanden abgeben
Mache es dir schön
Frische Blumen, schöne Deko, Kerzen und alles, was dein Herzchen höher schlagen lässt. Mache es dir schön. Wie schnell sind wir dabei, wenn es darum geht, es anderen schön zu machen. Da wird der Tisch schön gedeckt, das Badezimmer mit tausend Kerzen schön hergerichtet, der Kamin angezündet, aber wehe, wir sind alleine.
Wann hast du dich das letzte Mal sagen hören: „Ach, das lohnt sich doch nicht für mich alleine.“ Merkst du was?
Ich möchte so einen Satz von dir nie wieder hören! Egal, was du tust und egal für wen du etwas tust, tue es mit Liebe. Das gilt ganz besonders für dich selbst.
Lobe dich bis der Arzt kommt
Und klopfe dir ordentlich auf die Schulter. Eigenlob stinkt, den Spruch kennst du ganz sicher auch. Ich sage: Stimmt nicht! Es ist so wichtig, dass wir uns selbst positiv wahrnehmen und unsere eigenen Leistungen anerkennen. Je mehr wir uns sehen und anerkennen, umso weniger haben wir den Drang, dass wir anderen hinterher laufen müssen, um dort die Anerkennung und Bestätigung zu erhalten, die wir uns selbst verwehren.
Denn genau das funktioniert nicht. Da kannst du dir die Füße platt laufen und dich blutig betteln, Anerkennung fängt immer bei dir selbst an. Trainiere dich also darauf, dich beim Gutmachen zu erwischen.
Mein tägliches 5-Minuten-Date mit mir selbst
Gönne dir zwischendurch Pausen. Zeit nur für dich alleine um deinen Geist ruhig zu kriegen. Raus aus den ständigen Gedanken, welche wir uns meistens ja über andere Menschen machen. Darüber, was sie von uns erwarten und unserer eigenen To-Do-Liste. Und mal kräftig durchatmen. Dein tägliches 5-Minuten-Date mit dir selbst kannst du überall machen. Es gibt keine Ausreden dafür, egal wo du bist.
Stell dich fünf Minuten auf den Balkon, in den Garten, ans Fenster und atme einfach still und unaufgeregt. Konzentriere dich auf etwas Schönes und unterbreche dein Gedankenkarussell. Stelle dich in den Regen und tanze. Lausche einfach der Stille in dir und höre dein Herz schlagen.
Ich nutze in dieser Zeit gerne eine kleine Affirmation. Einen kurzen Satz, ein paar Wörter, auf die ich mich konzentriere und die ich leise oder auch laut in meinem Geist aufsage.
- Ich bin es wert geliebt zu werden.
- Es ist gut die zu sein, die ich bin.
- Ich atme frei und entspannt.
- Ich verdiene alles Gute in meinem Leben.
- Ich bin gut genug.
- Ich vertraue meiner inneren Weisheit und Intuition.
Es gibt so viele wundervolle Affirmationen, passe sie einfach auf deine Lebenssituation an und lasse sie in deinem Geist fließen. Fünf Minuten täglich, das schaffst du!
Mein Fazit:
- Du bist wichtig. Du bist deiner eigenen Liebe würdig.
- Sorge gut für dich. Ein starkes Wir ist großartig. Ein starkes Ich, ist die Voraussetzung dafür.
- Klopfe dir öfter auf die Schulter und trainiere dich darauf, dich beim Gutmachen zu erwischen.
- Mache es dir schön, denn du bist es wert.
- Lasse es nicht zu, dass andere über dein Leben bestimmen. Übernimm die Verantwortung für dich.
- Stell dich selbst an die erste Stelle
- Rocke dein leben!
Du musst dir Liebe genauso wenig verdienen, wie du das Recht hast zu atmen. Also los, stell dich selbst an die erste Stelle.
Fühl dich liebevoll umarmt,
deine Michaela
(Beispiele, Hinweise: Datenschutz, Analyse, Widerruf)
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