Erst rechtfertigen wir uns dann verlieren wir uns. Ich habe die Nase voll davon. Ich will meine eigenen Rechtfertigungen nicht mehr denken und sie erst recht nicht mehr aussprechen und ich will auch all die anderen Rechtfertigungen nicht mehr hören. Die Rechtfertigung entsteht aus der eigenen Unsicherheit heraus. Wir haben Angst vor der Reaktion unseres Gegenüber, oder wir vertrauen uns selbst nicht genug, um unser Ding durchzuziehen.

Und wir haben Angst vor unserer eigenen Stärke! Wir leben in Abhängigkeit von der Anerkennung anderer. Wir wollen, dass sie gut finden, was wir tun. Und viel zu oft wollen wir es ihnen recht machen. Wir wollen Lob, Liebe und in den Arm genommen werden. Das ist völlig normal. Nur der Weg dorthin wird niemals über ständige Rechtfertigung funktionieren. Nach der Rechtfertigung kommt die Kapitulation. Du passt dich an. Du gibst auf. Ich verstehe das total. Es ist der Wunsch nach Perfektion. Du willst perfekt sein. Du willst gefallen, willst geliebt werden.

Was ist perfekt und gibt es perfekt überhaupt?

Perfekt ist in meinen Augen total individuell, weil jeder eine andere Sicht der Dinge hat. Klar funktionieren einige Dinge total gut und wir bezeichnen sie als perfekt. Sollte das aber der Grund dafür sein, sich zu verbiegen? Ich nenne es das „Gruppen-Perfekt“. Gruppen-Perfekt entsteht, wenn wir blind glauben, was uns andere vorsetzen. Uns wird dann so lange vorgesetzt, bis wir uns daran gewöhnt haben und es als normal empfinden.

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Ist doch total normal, dass heute Werbung für Anti-Aging Produkte von jungen, glatten Gesichtern gemacht wird. Mich gruselt es dabei jedes Mal. Es scheint auch total normal, dass wir Frauen noch immer weniger verdienen als Männer. In vergleichbarer Position, bei vergleichbarer Leistung. Das nennt man(n) den Fruchtbarkeitsbonus. Schließlich dürfen wir ja die Kinder für die Nation gebären. Das Schlimmste daran ist, dass viele Frauen sich damit begnügen. Das ist eben so.

Ich bin eine leidenschaftliche Mutter, ich bin aber auch eine Frau mit Bedürfnissen. Ganz privaten, intimen Bedürfnissen und ich will Erfolg. Ich will Karriere. Dafür werde ich mich nie wieder rechtfertigen. Nicht vor mir selbst und schon gar nicht mehr vor anderen.

Verändert die Rechtfertigung etwas?

Ja. Sie macht dich klein. Du machst dich klein.

Kennst du auch Sprüche wie diese:

„Ja, ich esse heute Kuchen, aber ich hab ja auch schon Sport gemacht.“ Glaube mir meine Liebe, auch wenn du in deinem ganzen Leben nicht vor hast Sport zu machen, du darfst naschen. Achtung Gruppen-Perfekt! Nur weil die Werbeindustrie uns erfolgreich das Bild einer immer gut gelaunten, jungen und schlanken Frau in den Schädel gehämmert hat, heißt das noch lange nicht, dass das auch richtig ist.

„Schatz ich bin müde und habe Kopfschmerzen.“ Du darfst sagen, dass du keine Lust hast. Dieses Bild von der immer erregten Frau, die permanent Lust hat und mit Liebeskugeln durch die Gegend schaukelt, immer bereit für „Beine breit“, dieses Bild musst du nicht erfüllen. Steh dazu, wenn du keine Lust hast, und schiebe es nicht auf die Pille, die Tage vor den Tagen oder Kopfschmerzen, wenn es nicht so ist.

Steh zu dem, was du denkst und fühlst. Wir müssen uns nicht dafür entschuldigen, dass wir Frauen sind, unsere Tage haben, keine Lust haben und eventuell nicht den sogenannten Idealmaßen entsprechen. Schau dich an, wie wundervoll du bist.

Lerne deine Bedürfnisse kennen.

Vor lauter Verständnis für andere vergessen oder verlernen wir das Verständnis für uns selbst. Damit rauben wir uns nicht nur ganz viel Lebensfreude, sondern auch Energie und die pure Lust am Leben. Befindest du dich zu oft in dem Gefühl, dich rechtfertigen zu müssen, dann belügst du dich selbst. Du verleugnest deine wahren Bedürfnisse, bis du gar nicht mehr weißt, was du willst.

Ich erlebe es immer wieder, dass Frauen sich so sehr angepasst haben, dass sie gar nicht mehr wissen, was sie für sich selbst wollen. Was brauchst du, um glücklich zu sein?

Die anderen sind Schuld

Sorry meine Liebe, aber damit ist jetzt auch Schluss! Mit dieser Einstellung wirst du nichts verändern und das willst du doch, oder? Sonst empfehle ich dir, hier nicht weiterzulesen. Es sind nicht die anderen. Es ist immer das, was wir daraus machen!

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Lass dir genug Raum, um Fehler zu machen. Ein Fehler bringt dich in der Regel nicht um. Er ist dazu da, dass du aus ihm lernen kannst und er hilft dir bei deiner Entwicklung. Es geht nicht um die Schuldfrage. Da ich an das Gute im Leben glaube, glaube ich auch daran, dass du niemandem absichtlich Schaden zufügen willst. Wenn du einen Fehler machst, dann hast du immer die Möglichkeit dich zu entschuldigen. Füge dich nicht in ein vorgefertigtes Korsett, welches nicht deines ist und dir gar nicht passt. Gib dir Raum, deinen Geist zu öffnen und frei zu denken.

Keine Grenzen in deinem Kopf, keine Grenzen in deinem Geist, fühle die Freiheit in deinem Herzen.

Du bist niemandem gegenüber zu einer Rechtfertigung verpflichtet. Auch dir selbst nicht. Du musst dich nicht entschuldigen für das, was du fühlst. Werde dir klar darüber, was du vom Leben willst. Lerne, das zu formulieren.

Und dann hol es dir!

Genug erklärt, genug entschuldigt und gerechtfertigt. Du bist dran. Es ist dein Leben und du kannst alles, was du willst. Trau dich! Mein kleines Fazit:

  • Streiche die Rechtfertigungen aus deinem Leben. Sei achtsam, und wenn du spürst, dass da wieder eine Rechtfertigung durch deine Gedanken wandert, dann schiebe sie liebevoll beiseite. Du brauchst sie nicht!
  • Lerne deine Bedürfnisse kennen. Hier findest du ein sehr wirksames Ritual dafür. Klick.
  • Übernimm Verantwortung für dein Handeln. Schiebe es nicht auf irgendetwas oder irgendjemanden. Denk daran, es ist immer das, was du daraus machst.
  • Steh zu deinen Fehlern.
  • Lass dir von niemandem sagen, dass du etwas nicht kannst. Du kannst!
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