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Ich glaube kaum etwas wird mehr mit Weiblichkeit in Verbindung gebracht, als die weibliche Brust. Rund, weich, nährend, tröstend,  ja sogar Weisheit soll ihr entspringen. Brüste sind begehrenswert und Ausdruck unseres Frauseins. In den meisten Darstellungen jedoch werden die Brüste in einem sexualisierten Zusammenhang präsentiert und das war es dann auch schon. Neben einer Menge Ängste über eventuell drohende Erkrankungen, unschöner Bezeichnungen für die Brust, wird sie uns dann natürlich in einem perfekten Zustand präsentiert.

Bleibt für uns also genug Raum für eigene Vergleiche. Ich, als Spezialistin für Vergleiche meiner selbst mit anderen auf jegliche Art und Weise, weiß wovon ich spreche. Meine Beziehung zu meinen Brüsten war bis vor einigen Jahren total verkackt. Ich mochte sie einfach nicht. Als Teenager war ich „flach wie ein Brett“, was mir dann freundliche Sprüche der Jungs geschenkt hat.

„Eiger-Nordwand, freier Fall.“

(Die Eiger-Nordwand ist eine der grossen Nordwände der Alpen, kleine Anmerkung am Rande.)

“ BMW – Brett mit Warze.“

Das sind die beiden, an die ich mich noch sehr gut erinnern kann. Daraus darfst du jetzt gerne entnehmen, dass ich meine Brüste zu klein fand. Als ich meinen ersten BH kaufen wollte, da passte mir 70A nicht und AA gab es noch gar nicht. Es kam also die gute Watte ins Spiel. Teddys konnte man ja auch ausstopfen. Bikinis konnte ich bestenfalls ohne Oberteile anziehen, also hätte es auch eine knackige Badehose getan. Ich habe also alle Mädchen und Frauen um ihren großen Busen beneidet. Meiner Mutter habe ich ständig mit meiner Frage, wann denn wohl meine Brüste endlich wachsen würden, in den Ohren gelegen.

Zunächst hieß es: “ Michi, wenn du dein erstes Kind hast, dann sind sie groß.“ Was soll ich dir sagen, das erste Kind kam und mit der Stillzeit sogar die Körbchengröße B. Für einen kurzen Augenblick war ich zufrieden, zumindest mit der Größe. Nach dem Abstillen wurde aus der prallen Weintraube, eine zwar saftige, aber dennoch eben eine Rosine. Kaum hatte ich also mein Milchgeschäft eingestellt, war sie weg die Pracht. Alles Verarsche.

Zurück zum Ausgangszustand

Ich war unglücklich darüber. Fühlte mich nicht als Frau. Ich habe meine Weiblichkeit nicht gefühlt. Stattdessen habe ich meine Techniken, dass zu kaschieren perfektioniert und hurra, es kamen dann ja auch endlich die heiß ersehnten Push-ups auf den Markt. Ich habe mich dann bei verschiedenen Schönheitschirurgen über eine Brustvergrößerung beraten lassen. Der einzige Grund, warum ich das damals nicht habe machen lassen, war der für mich nicht zu ertragende Gedanke, dass etwas in meinen Körper kommt, was da nicht rein gehört und dass es nicht ewig halten würde.

Da hat wohl meine Weisheit gesiegt, mir aber nicht meine Weiblichkeit näher gebracht.

Wenn ich mich im Spiegel gesehen habe, dann habe ich den Blick auf meine Brüste weiterhin ausgespart. Ich mochte sie nicht gerne anfassen und ich mochte es auch nicht, wenn ich an den Brüsten angefasst wurde. Ich habe sie also einfach mit Missachtung bestraft. Die waren ja sowieso zu klein. Weißt du, es ist völlig egal, warum du glaubst keine gute Beziehung zu deinen Brüsten haben zu können, ob sie zu klein, zu groß, unterschiedlich groß, die falsche Form haben, zu viel oder zu wenig Warze, die Farbe der Warze zu hell, oder zu dunkel ist.

Hör auf damit, dich zu demütigen.

Unsere, meine, deine Brüste sind ein wunderbarer Teil deines Körpers. Punkt! Sie sagen tatsächlich überhaupt nichts über deine Weiblichkeit aus.

Weiblichkeit ist ein Gefühl und kein Körperteil

Was würde sich ändern, wenn meine Brüste größer wären? Würde ich mich dann endlich mehr lieben? Mich dann mehr als Frau fühlen? Würde ich mich dann wertvoller fühlen? Vollständiger? Oder würde ich dann mein Gefühl des Mangels vielleicht einfach auf etwas anderes konzentrieren? Die ehrlichen Antworten auf all diese Fragen, taten erst mal weh. Als ich begann meiner Selbst bewusster zu werden, änderten sich meine Gedanken über meinen Körper im Allgemeinen und im Besonderen auch zu meinen Brüsten. Ich wollte nicht länger in einem kriegsähnlichen Zustand mit ihnen leben. Ich habe verstehen gelernt, dass unsere Brüste viel mehr sind als Milchspender, oder Objekte sexueller Begierde.

Unsere, meine, deine Brüste, sind mächtige Energiezentren. Wir geben und verlieren Energie über unsere Brüste, sie sind aber auch ein sehr sensibler Empfänger für Energien. Strafen wir unsere Brüste mit niederschmetternden Kommentaren in unseren Gedanken, so berauben wir uns selbst dieser Energie.

Ein erster Schritt: Dankbarkeit

Ich begann das Gefühl von tiefer, ehrlicher Dankbarkeit für meinen Körper zu entwickeln. Mein wunderbarer Körper, das Haus meiner Seele für die Zeit, die mir in diesem Leben, hier und jetzt geschenkt wird. War es da jetzt nicht an der Zeit, diesen Körper zu achten und zu wertschätzen?

 

Mein kleines Dankbarkeits-Ritual …

… eine kleine Empfehlung für dich.

Abends vor dem Einschlafen ist ein wunderbarer Moment, Danke zu sagen für den Tag und vor allem auch Danke an deinen Körper, der dich durch diesen Tag getragen hat.

Schließe deine Augen, atme ganz bewusst dreimal ein und aus, ohne dabei den Atem zu verändern. Konzentriere dich auf deinen Atem. Jetzt beginne damit deinen Körper zu fühlen. Danke für diesen Tag. Spüre in dich hinein. Fühle, wie dein Herz schlägt und das Blut durch deinen Körper strömen lässt.

Bleibe einen Augenblick bei diesem Gefühl. Spüre, wie deine Lunge jede einzelne Zelle deines Körpers mit Sauerstoff versorgt. Bleibe einen Augenblick bei diesem Gefühl. Spüre deine Brust und mit den nächsten Atemzügen, atme weißes Licht in deine Brust. Fühle die wärmende Energie, wie sie langsam durch deine Brust den ganzen Körper erfüllt. Danke deinem Körper und schenke ihm jetzt Zeit der Erholung und Regeneration, während du jetzt in das Reich der Träume einkehrst.

Mit diesem kleinen täglichen Dankbarkeits-Ritual wirst du eine neue Beziehung zu deinem Körper aufbauen. Nach und nach wirst du dich von deinen eigenen strengen Bewertungen befreien. Das ist eine wunderbare Möglichkeit erste Schritte auf dem Weg zu einer liebevollen Beziehung zu dir selbst zu gehen. Das ist der Beginn einer wundervollen Freundschaft mit dir selbst.

Mein kleines Morgen-Ritual

Ich teile dieses Ritual wirklich von Herzen mit dir und wünsche dir ebenso heilsame Erfahrungen, wie ich sie dadurch erleben konnte. Mir hat es viel mehr Körpergefühl geschenkt und ich fülle damit meine Energiespeicher auf – täglich!

Lege deine Hände jeweils rechts und links an den äußeren Rand deiner Brüste. Beginne jetzt deine Brust mit sanften Bewegungen zu umkreisen. Wiederhole die sanften Kreise um deine Brust 30 mal! Nach der letzten sanften Umkreisung, streiche deine Hände in Richtung Bauchnabel aus. Es ist perfekt unter der Dusche, oder wenn du dich eincremst. Wenn du es schaffst, dann schaue dich dabei an. Schaue auf dich, deine Brüste und beschenke dich mit liebevollen Gedanken. Lass uns gemeinsam unsere Weiblichkeit feiern und bejubeln.

Wie sieht es mit dir aus? Magst du dich, deinen Körper und deine Brüste? Schreib mir.

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