Harmonie ist im Einklang mit sich selbst zu sein.

Harmoniesüchtigen Menschen geht es nur um eins: Harmonie. Und dafür sind sie bereit, einen hohen Preis zu zahlen. Nicht imstande nein zu sagen und einen Streit durchzustehen, bleiben die eigenen Bedürfnisse auf der Strecke. Man kommt gar nicht auf die Idee, dass es um die Harmonie in und mit sich selbst geht. Wir suchen sie lieber erst mal außerhalb von uns und bemühen uns es allen recht zu machen. Vielleicht bist ja auch du so ein wahrhaftiges Anpassungsmonster. Immer bereit für andere, rangierst du selbst auf deiner Prioritätenliste ganz hinten.

Du bist sehr sensibel, nimmst die Stimmungen um dich herum sofort wahr und ist die Atmosphäre nicht im Einklang, nicht in Harmonie, dann musst du einfach handeln. Das ist wie ein innerer Zwang, weil du sonst das Gefühl hast zu ersticken. Du wirst total unsicher wenn es sich um dich herum nicht gut anfühlt und fühlst dich verpflichtet, das auszugleichen. Ich habe mich viele Jahre von solchen Situationen total verunsichern lassen und habe sofort einen Makel an mir selbst gesucht. Und was denkst du? Ich habe ihn natürlich gefunden. Mich um alle und alles zu kümmern, war also eine willkommene Ablenkung von mir selbst.

Ertrinke nicht in deiner eigenen Harmoniesuppe!

Erwarte nicht, dass du von allen gemocht wirst. Es ist schön, wenn du von einigen geliebt wirst. Es ist jedoch großartig, wenn du dich selber liebst! Wir Frauen scheinen irgendwie dazu zu neigen, es immer allen recht machen zu wollen, warum auch immer. Wir haben ein Problem damit, selbstbewusst zu sein und uns selbstbewusst zu zeigen.

Das wird hier jetzt kein weiterer Scheißschlauer-Ratgeber mit den von mir so „geliebten Phrasen“, die mir zum Halse raus hängen frei nach dem Motto: Ich war ratlos, bevor ich deinen Ratgeber gelesen habe, jetzt bin ich maximal verwirrt und ich fühle mich schlecht! Ich werde dir nicht sagen, was du tun musst. Das haben andere vor mir schon zu oft getan und tun es noch immer. 1000-mal gelesen, 1000-mal gehört, 1000-mal ist nichts passiert.

Ich biete dir einfach etwas an und du entscheidest, wie viel du davon annimmst und was davon für dich passt. Du entscheidest auch, in welchem Tempo du das angehen möchtest.

Harmonie ja – aber bitte nicht um jeden Preis

Es geht nicht um die großen Veränderungen in deinem Verhalten. Es geht um die kleinen Änderungen in deiner Geisteshaltung und das ist abhängig von deiner Bereitwilligkeit. Deiner Bereitwilligkeit, etwas für dich selbst zu tun. Aber Vorsicht, die Bereitwilligkeit, die ich meine, stellt keine Bedingungen.

Im Gegenteil, ich lade dich herzlich ein, aus der „Wenn-Dann-Falle“ auszusteigen.

 

Harmonie

 

Du darfst die Goldmedaille im Harmoniesuppenkochen an den Nagel hängen.

Genau die Harmoniesuppe, die so verführerisch riecht. Und sie schmeckt auch so gut, vor allem denen, für die du sie zubereitest. Schauen wir uns die Zutatenliste dieser Suppe an:

jeweils eine Prise

  • Verständnisvoller Blick für den Anderen
  • Leidenschaftliche Hingabe für das Interesse des Anderen
  • Der eigene Minderwert
  • Friede, Freude, Eierkuchen
  • Ich will, dass du mich liebst

Wo sollen wir jetzt anfangen? Wo sitzt der kleine Mann in deinem Kopf und erzählt dir, dass du nicht wertvoll bist, nicht liebenswürdig und das andere mehr wert sind als du?

Dieser Schlingel, der dir immer wieder die (un)passenden Vergleiche anbietet.

  • Deine Freundin ist Mutter von zwei Kindern und arbeitet erfolgreich als Teamleiterin in einem großen Unternehmen.
  • Deine Nachbarin hat schönere Haare
  • Die Frau von dem Arbeitskollegen deines Mannes ist ein echtes Fitnessmonster.
  • Ach ja, dann sind da natürlich auch noch diese wunderbaren Frauen aus dem TV und den bunten Magazinen.

Der Verlierer in diesem Wettbewerb bist immer du.

  • Du willst gesehen werden, stellst dich aber immer hinten an.
  • Du willst gehört werden, traust dich aber nicht deine Meinung zu sagen.
  • Du willst geachtet werden, missachtest aber deine eigenen Bedürfnisse.
  • Du willst geliebt werden, liebst dich aber selber nicht.

Was kannst du also tun?

Ich empfehle dir zwei Übungen:

  1. Nimm ein großes Blatt Papier und jetzt notiere alles, was du glaubst, an dir verändern zu müssen.

Wenn du damit fertig bist, dann nimm dieses Blatt und verbrenne es!

  1. Nimm ein weiteres Blatt Papier und schreibe jetzt alles auf, was du an dir liebst.

Beginne jetzt damit, keine Ausreden mehr!

Glaube mir, ich weiß, wie sich das anfühlt. Es fallen uns in diesem Moment unendlich viele Dinge ein, die wir auf jeden Fall noch vorher erledigen müssen. Das Wichtigste jedoch, das du jetzt für dich tun kannst, ist mit dem Aufschreiben deiner Liebeserklärung an dich zu beginnen. Es zählt jedes einzelne liebevolle Wort, jedes äußere Merkmal und jede Eigenschaft, welche du mit dir verbindest! Meine eigene Liste habe ich vor knapp 3 Jahren begonnen, ich habe es geschafft mit 3 Dingen, die ich an mir liebe, zu starten:

  • Ich liebe meine Augen
  • Ich liebe mein Lachen
  • Ich liebe meine Haut

Hätte ich damit beginnen können, was ich nicht an mir mag … Die Liste wäre schnell gewachsen und wahrscheinlich gigantisch geworden.

Ein kleiner Tipp:

Besorge dir eine wunderschöne Kladde, ein kleines Notizbüchlein oder irgendetwas das dir sehr gefällt und worin du deine Liste weiterschreiben kannst. Ein hübsches Büchlein macht Freude und so nimmst du dir einfach jeden Tag fünf Minuten Zeit, an deiner Liste weiterzuschreiben.

Dein tägliches 5-Minuten-Date mit dir selbst.

Das wird sich schnell gut anfühlen und genau darum geht es auch. Sich fühlen, sich wertschätzen, sich lieben! Wenn sich dann der Herr Ja-aber bei dir im Kopf vorstellt – das ist übrigens der Freund des kleinen Mannes in deinem Kopf, der dich so gerne mit anderen vergleicht – dann begrüße ihn einfach freundlich.

Zum Beispiel so: „ Hey Herr Ja-aber, fein das du dich um mich kümmern willst. Aber ich brauche dich nicht! Nobody is perfect. Tschüss!“ Vielleicht findest du das jetzt ganz schön schräg. Versuche es dennoch einfach mal. Es geht ja hier gar nicht darum mit positivem Denken, Negatives zu verdrängen. Genau das funktioniert nämlich gar nicht. Das wäre dann einfach nur ein Bumerang, der ganz sicher wieder zurückkommt. Ich möchte dir helfen, dich selbst anzunehmen, und zwar ebenso mit allen Guten und liebevollen Seiten, wie auch mit deinen vermeintlichen Fehlern, oder Schwächen. Finde mit dieser kleinen täglichen Übung heraus, wie wundervoll du bist. Was sind deine Stärken, was macht dich besonders.

An doofen Tagen, oh ja, die kommen auch immer mal wieder, bist du gewappnet. Du nimmst dein kleines Büchlein und liest dir deine kleine Liebeserklärung laut vor und dann freust du dich einfach. Vielleicht bekommst du ja auch noch mehr Lust darauf, diesen tollen Menschen aus deinem Büchlein kennenzulernen. Dich kennenzulernen. An dieser Stelle freue ich mich riesig für dich, du hast einen großen Schritt geschafft.

Lass mich in den Kommentaren wissen, ob Du das auch so siehst!

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