Alle labern über Selbstliebe, wann aber fängst du damit an?

Alle labern über Selbstliebe, wann aber fängst du damit an?

Wann traust du dich, dich zu fühlen? Wie oft hast du dich schon über Selbstliebe reden hören? Wie viele Bücher hast du bereits gelesen, bist in fremde Geschichten eingetaucht, und gedacht wie schön es wäre, könntest du das auch.

Dich selbst lieben. Ohne Wenn und Aber.

Ich habe an dieser Stelle eine erste Frage an dich: Glaubst du, dass du es verdienst, dass du dich liebst?

Wie oft schon hast du vor dem Spiegel gestanden und deinen Körper angeschaut, dir ins Gesicht gesehen und gedacht: „Wenn ich erst mal xx Kilos abgenommen habe, meine Nase gerader ist, meine Brüste straffer, größer, kleiner, meine Schenkel schmaler …“„Wenn ich dies oder jenes erreicht habe, dann bin ich es wert mich selbst zu lieben.“ Und wie oft bist du gescheitert, weil du nicht bereit warst, in deine offenen Wunden zu schauen.

Sie stattdessen lieber mit einer sterilen Auflage abgedeckt und mit einem elastischen Verband verbunden hast. Vielleicht vorher noch zu getackert? Auch hier schauen wir lieber auf das, was uns im Außen angeboten wird. Auf unseren Körper, auf andere Körper, um uns zu vergleichen. Generell lieber auf andere. Weil uns unsere eigene Scham und Angst dazu treiben, persönliche Fehler durch das Aufdecken der Makel bei anderen, für uns selbst erträglicher zu machen. Wir urteilen also gnadenlos weiter und richten über andere. Letztendlich sind es immer fiese Richtersprüche gegen uns selbst.

Viel reden, wenig handeln bringt nichts in Bewegung

Wir leben in einer Zeit, in der wir Zugang zu enorm viel Wissen haben. Wir lernen viel, bilden uns weiter, bilden andere weiter und stopfen dabei fleißig mehr Informationen in unsere Köpfe. Auf das Thema Selbstliebe bezogen bedeutet das: Wenn wir keine Verbindung zu unserem Herzen haben, dann können wir das ganze aufgenommene Zeug nicht mit allen Sinnen begreifen. Nicht fühlen. Weil es dort, wo es wirklich etwas bewegen könnte, nicht ankommt.

Wissen ist mächtig, wenn wir es aber nicht anwenden, dann macht es nichts!

Selbstliebe ist ein Weg, ein Prozess, der dich dein Leben lang herausfordert. Dich an deine Grenzen führt und von dir verlangt, dass du den Mut aufbringst, nach innen zu gehen. So vermag sie es, dich über dich selbst hinauszutragen.

Deine Verletzlichkeit zu erkennen, zu umarmen und dich zu öffnen. Für dich. Nicht für andere! Sanft mit dir zu sein. Grenzen zu setzen. Für dich. Du darfst Nein sagen, dich abgrenzen, Menschen aus deinem Leben entlassen, die dir nicht guttun. Ganz ohne schlechtes Gewissen. Denn auch das ist Selbstliebe.

Mitgefühl für dich entwickeln. In Verbindung mit dir selbst treten. Dich trauen, dich ganz zu fühlen, damit deine Wunden heilen können.

Vor Verletzungen können wir uns nicht schützen

Wie wollen wir uns mit allem, was wir sind, fühlen, wenn wir weiterhin darauf vertrauen, dass die Mauerfrau in uns, nur die Mauern um unser Herz weiter aufbauen und verstärken muss, damit wir sicher sind vor neuen Verwundungen?

Es ist eben dieses Mauerwerk, das uns trennt. Von uns selbst. Wir wollen unsere Verletzlichkeit verstecken und verkriechen uns in uns. Vor Verletzungen können wir uns nicht schützen. Nicht uns selbst und auch andere nicht.

Unsere Mauerfrau vermag es nicht. Andere vermögen es nicht. Und wir können auch unsere Kinder davor nicht schützen. Letzteres war eine riesige Herausforderung für mich, weil ich fast alles getan hab und weiterhin hätte, um meinen Kindern Schmerz zu ersparen.Versuchen wir das, nehmen wir uns und unseren Kindern die Chance, durch Erfahrungen zu wachsen. Über uns hinauszuwachsen. Über sich selbst hinauszuwachsen.

Das, was dann an unsere Stelle wächst, ist die Mauer um unser Herz. Wir richten uns in unserem Schmerz ein. Verfluchen ihn. Machen andere dafür verantwortlich und beschämen uns mit niederträchtigen Gedanken und Worten. Gegen uns selbst gerichtet oder gegen andere macht hier keinen Unterschied, denn es trifft immer wieder uns selbst.

Ich will doch nur nicht im Schmerz ertrinken

Wir alle erfahren Abweisung, Strafe, Liebesentzug … und lernen zunächst, dass es sich besser anfühlt, wenn man gut funktioniert. Rückblickend kann ich sagen, dass ich 48 Jahre lang gegen mich selbst gekämpft habe.

Meine Mauerfrau war meine Heldin, half sie mir doch, nicht im Schmerz zu ertrinken. Nicht nur in dem großen Schmerzen, sondern vor allem auch in den vielen kleinen Stichen, die man mir verpassen konnte, weil ich glaubte, ich sei nicht gut genug. Formulieren konnte ich das so bis dahin nicht.

Bis ich 2014 wahrhaft am Boden war. Zerstört. Innerlich leer. Alles infrage stellend, vor allem mich selbst. Ich konnte nicht mehr länger nur nachplappern, was ich bis dahin über Selbstliebe glaubte, gelernt zu haben. Ich MUSSTE handeln.

Bis dahin hatte ich viele Bücher spiritueller Lehrer gelesen. Allen voran Eckhardt Tolle, Deepak Chopra, Louise L. Hay und meine Lehrerin auf meiner Reise ins „Wachwerden“ kennengelernt. Regelmäßig an Workshops teilgenommen und viel über Selbstliebe geredet. Gerne auf andere geschaut und sehr sehr ungern in mich selbst.

Ehrlich gesagt war ich auch gar nicht in der Lage dazu, weil meine Mauern um mein Herz viel zu groß waren. Ich hatte nicht nur elastische Verbände um meine Wunden gewickelt, sondern Tonnen von Gipslagen und Panzerstahlwände darum herum errichtet. Ein Hoch auf die Mauerfrau. Sie war meine Freundin. 2014 traf ich bewusst die Wahl, mutig zu sein und meine Verletzlichkeit zu umarmen.

2015 gründete ich dieses Blog-Magazin und veröffentlichte meine ersten Artikel. Sie halfen mir, mich selbst zu sehen. Ich wollte nicht länger über Selbstliebe reden und sie dabei nicht fühlen können. Ich machte mich auf meinen Weg.

Lass uns gemeinsam wachsen

Und hier bin ich nun. Bei mir, mit mir und in mir angekommen. In tiefem Frieden und Liebe zu mir selbst. Noch immer auf dem Weg. (Die ollen Herausforderungen lungern noch immer an der ein oder anderen Ecke.)

Ich wachse weiter. Und ich lade dich ein, mit mir zu wachsen!

In meinem Buch „Für dich einstehen, steht dir gut“ nehme ich dich mit auf meine Reise. Ich mache mich nackt, um dir den Weg zu zeigen.

Es macht mich demütig und erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit, dass du jetzt hier bist und bewusst deine Wahl treffen kannst. Denn du kannst nicht mehr sagen, du hättest es nicht gewusst.

Vielleicht nicht wahrhaben wollen. Eventuell nicht den Mut. Vielleicht nicht den Glauben und das Vertrauen.

Geh mit mir. Ich bin an deiner Seite. Steh für dich ein, denn das steht dir gut!

PS. Was bedeutet Selbstliebe für dich? Ich bin neugierig. Lass mir deinen Kommentar hier.

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Bin ich gut genug (für dich)?

Bin ich gut genug (für dich)?

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Es gab Tage, da suchte ich Beweise dafür, dass ich nicht gut genug bin. Vielleicht waren es auch eher Jahre oder Jahrzehnte. Ich war gnadenlos mies zu mir, nichts, was ich tat, war gut genug. Außer, ich tat es für andere und nicht für mich selbst. Ich fühlte mich verantwortlich für ihr Glück, ihre Freude, ihren Erfolg. Völlig selbstverständlich kamen Sätze, wie dieser aus meinem Mund: Wenn es dir gut geht, du glücklich bist, erfolgreich bist …, dann bin ich es auch. Klar habe ich das geglaubt, denn was ich für mich wollte, das konnte ich nicht formulieren.

Durch dieses Handeln habe ich mich extrem abhängig gemacht vom Wohlwollen der Menschen, für die ich mich in Stücke zerrissen habe. Für sie wollte ich glänzen, um ihre Anerkennung und Liebe zu erhaschen. Dass mich jemand einfach so lieben können sollte, das schien mir ziemlich unrealistisch. Du musst was dafür tun, dass andere dich mögen. Du musst ihnen gefallen, ihnen zum Gefallen dienen, trifft es wohl eher. Dich selbst zurückhalten.

Wegen meines Mangels an Selbstliebe und Selbstfürsorge, versickerte das Lob, die Wertschätzung, die Liebe, die ich von außen für meine Dienste bekam, wie ein Regentropfen im kargen Wüstensand. Ich hatte vergessen, dass ich im Kern gut und genug bin. In mir vollständig. Bis ich mich auf den Weg gemacht habe. Auf meinen Weg*. Zu mir. In mein Innerstes.

Der Versuch unsere Emotionen zu kontrollieren verursacht Schmerzen

Ich könnte auch sagen, der Versuch uns ständig zu kontrollieren verursacht Leid. Wenn du glaubst, dir Gefühle nicht leisten zu können oder aus falscher Rücksichtnahme auf andere, deine Freude, deinen Erfolg, dein Wissen versteckst, dann mag es dir auf den ersten Blick wie ein Akt des Mitgefühls erscheinen. Tatsächlich aber kommt es von einem Ort der Angst. Angst vor Ablehnung, Angst, vor Verlust und Angst davor nicht gut genug zu sein.

Frag dich: „Habe ich etwas dagegen, weil ich wirklich Angst habe, diese Person zu verletzen, oder vermeide ich nur mein eigenes Unbehagen darüber, was sie fühlen könnten, wenn ich meine Wahrheit ausspreche?“ Normalerweise ist es das Letztere – wir schützen uns selbst und sind nicht selbstlos oder besonders mitfühlend.

Nicht selten ärgern wir uns dann sogar über die andere Person, weil wir uns nicht genug gesehen fühlen. Weil unsere vermeintlich selbstlosen Taten nicht ausreichend gewürdigt werden. Die Wahrheit ist, wenn wir wollen, dass man uns sieht und auf liebevolle und kraftvolle Weise für uns da ist, dann müssen wir ihnen auch die Gelegenheit dazu geben.

Sich in Beziehungen zurückhalten, beraubt die andere Person des Wachstums

Wir berauben nicht nur den anderen seines Wachstums, sondern auch uns selbst. Wie willst du wachsen, wenn du dich vor anderen und dir selbst versteckst? Wenn du dir und den anderen nicht den Raum schenkst, Fehler zu machen? Sich durch ein Gefühl von Unbehagen zu „arbeiten”, dieses zu transformieren und den nächsten Schritt zu tun.

Letztendlich halten wir solche Beziehungen in einer Lüge. Weil wir uns nicht trauen, unsere Wahrheit auszusprechen. Damit entziehen wir nicht nur uns selbst das Vertrauen, sondern untergraben es damit auch in unseren Partnerschaften, Freundschaften und Beziehungen jeglicher Art. Auf diese Weise sagen wir der anderen Person, dass wir nicht an ihre Fähigkeit glauben, für sich selbst oder ihre emotionalen Bedürfnisse zu sorgen. Und unsere Eigenen treten wir mit Füßen. Denn was bleibt, ist die Frage, die uns quält: Bin ich gut genug? Für dich?

Es ist nicht deine Aufgabe, jemand anderen glücklich zu machen

Und wir finden auch unseres nicht außerhalb von uns. Wir können nicht das Glück für andere in unsere Hand nehmen, ebenso wenig, wie es ein anderer für uns kann. Wir können die Menschen, die wir lieben nicht davor schützen Fehler zu machen. Auch wenn wir glauben, wir wüssten es besser.

Es ist nicht unsere Aufgabe, ihnen ihre Erfahrungen wegzunehmen. Das soll nicht heißen, dass wir uns nicht einfühlen können und Rücksicht auf die Gefühle anderer nehmen können. Wenn jemand am Boden liegt, ist es nicht nötig, drauf zu treten und Öl ins Feuer zu gießen. Aber es gibt eine feine Linie zwischen Unterstützung und Verhätscheln, zwischen Helfen und Ermöglichen.

Eine Beziehung, in der du dein Glück, deinen Erfolg, dein Wachstum oder dein Selbst verbergen musst, dient nicht dir oder dem anderen – also lass sie los. Du befreist dich nicht nur selbst, sondern auch den anderen. Du erschaffst Raum für eine neue Beziehung oder eine neue Qualität dieser, die auf dem Fundament von Wahrheit, Vertrauen und Integrität aufbaut.

Vertrauen lernen – Emotionen leben

Es ist wichtig, Emotionen durch den Körper fließen zu lassen. Sie mutig zu fühlen und wahrzunehmen. Dies hilft uns, eine starke Beziehung zu unserem emotionalen Körper zu entwickeln. Die Unterdrückung unserer Gefühle führt zu körperlichen, emotionalen und geistigen Leiden.

Entwickle deine persönliche Routine, die sich auf Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge konzentriert. Wenn wir uns von dem Streben nach ständiger Selbstoptimierung antreiben lassen, leben wir weiterhin in dem Glauben, dass wir nicht gut genug sind. Selbstakzeptanz erlaubt uns, Raum für Mitgefühl und Vergebung für die, die wir sind, zu erschaffen. Für die Umstände, in denen wir uns befinden. Diese anzuerkennen und so ermöglichen wir Wachstum. 

Von dort aus nämlich lassen die Liebe und Fürsorge, die entstehen, wenn wir uns von dem Bedürfnis befreien, uns selbst ständig optimieren zu müssen, eine gesunde Wandlung entstehen. Wachsen muss sich nicht wie ein Wettlauf anfühlen, um irgendwohin zu gelangen. Es kann eine schöne Entfaltung sein, bei der du für jeden nächsten Schritt Dankbarkeit erfährst.

Es wird natürlich harte Tage geben. Aber wenn wir sensibler für unsere eigenen Bedürfnisse werden, uns trauen unsere Wahrheit auszusprechen, werden wir lernen, die Momente zu umarmen, die uns unserem Selbst näher bringen.

Ja, ich bin gut genug!

Was auch immer deine Geschichte ist, solange ein Teil von dir glaubt, du seist nicht gut genug, schön genug, intelligent genug, wirst du immer wieder den falschen Menschen nachlaufen. Deine Wunden werden nicht heilen können, denn unter deinen Narben blutet es weiter. Lass dich lieben und beginne damit, indem du dich zu allererst selbst auswählst.

Wenn wir nur erst beginnen zu verstehen, unseren Wert nicht mehr davon abhängig zu machen, wie viel Geld wir auf unserem Konto haben oder von einem Titel, einer Position oder Stellung. Diesen Wert nicht mehr davon abhängig machen, wie wir aussehen, welche Hautfarbe wir haben, welcher Religion, Rasse oder politischer Gesinnung wir anhängen oder mit welchem Geschlecht wir geboren wurden. Wir endlich verstehen, dass unser Wert auch nichts mit unserem Körper oder unserer Karriere zu tun hat.

Wir all diese uns selbst sabotierenden Gedanken nicht mehr in einer Dauerschleife in unserem Kopf laufen lassen. Sie nicht mehr festhalten und ihnen keinen Glauben mehr schenken. Dann können wir die Trennung von uns(erem) Selbst auflösen.

Und jetzt beginne damit und steh für dich ein*. Sag deine Wahrheit. Lebe sie, umarme sie und steh!

Foto: Adobe Stock

 

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Tschüss Selbstzweifelmonster – Hallo Selbstwert

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Wie lange schon sind die Selbstzweifelmonster deine besten Freunde (Feinde)? Wie oft hast du gar nicht erst angefangen? Hast dich in dem Gedanken verloren, dass du es nicht wert bist? Fühltest dich verletzt, missachtet, missbraucht, verloren? Hast zurückgeschlagen oder dich in die Dunkelheit zurückgezogen?

Oft natürlich nicht so offensichtlich, dafür sind die Selbstzweifelmonster viel zu clever. Die schleichen sich immer durch die Hintertür rein, ohne anzuklopfen versteht sich. Weil wir zu unachtsam mit uns selbst sind, können sie kommen und gehen, wie sie lustig sind. Und wir folgen ihnen blind.

Wir sind doch das Produkt unserer Gedanken. Und zwar jeglicher Gedanken. All derer, die uns erheben und glorreich sein lassen und die, die uns einschränken. Letzteres beherrschen wir in Perfektion. Wie oft hast du dich schon selbst klein geredet? Dich infrage gestellt und dich selbst in Gedanken niedergemetzelt?

Willst du damit Schluss machen? Dann lies jetzt weiter und genieße mit mir die Wiedergeburt von Superwoman. 

Du bist, was du hast

Kurze Momente des Glücks, die kennen wir alle. Die eine mehr, die andere weniger. Die meisten dieser Augenblicke erfahren wir außerhalb von uns. Wir sind so sehr darauf getrimmt, dass wir erst etwas haben müssen, damit wir etwas sein können, dass wir tiefe innere Freude aus uns selbst heraus selten, ich behaupte sogar, die meisten nie, empfinden. Das führt dazu, dass du nicht daran glaubst, dass es so bleibt. Dass es dir gut geht. “Ich glaube dir erst dann, wenn du mir den Beweis dafür gibst.” Und diesen Beweis suchst du auch im Außen. Sei es durch die Bestätigung oder Anerkennung durch andere oder durch weitere Besitztümer. Neue Schuhe, neue Handtaschen, den zwanzigsten Lippenstift …

Mehr zu haben verführt nicht nur dazu, immer noch mehr zu wollen oder brauchen, sondern auch dazu, festzuhalten. Denn in dem Augenblick, indem wir etwas bekommen (vor allem Dinge von hohem Geldwert), haben wir sogleich wieder Angst, dieses zu verlieren. Was ich haben wollte, habe ich bekommen und mit ihm die Angst, dass das nicht lange anhalten wird.

Das gilt in gleichem Maße auch für berufliche Stellungen, hast du dich hochgearbeitet, willst du diese Position natürlich nicht verlieren. Alles für den Dackel, alles für den Job 🤔 Aber auch für Menschen, mit denen wir eine (Liebes-) Beziehung pflegen. Besonders dann, wenn du dich selbst für nicht gut genug hältst, den anderen über dich stellst und glaubst, du würdest nie wieder so einen tollen Partner bekommen. Vielleicht sogar nie wieder überhaupt einen Menschen, der imstande ist, dich zu lieben.

Bahn frei für die Selbstzweifelmonster und ihre Freunde. Das Anpassungsfähnchen und die Ich-verbiege-mich-bis-zur-Besinnungslosigkeits-Frau, die dir vorgaukeln, dass du gerne so bist, wie andere dich haben wollen.

Die Überlastung in unseren Köpfen

In einer Welt, in der man uns immer wieder deutlich zu verstehen gibt, dass wir nicht genug sind, ist der Selbstzweifel ein willkommener Gast. Jede Abweichung von der Norm ist unerwünscht. Und was der Norm, und wie man ihr am besten entspricht, wird spätestens mit dem Eintritt in das Bildungssystem in unsere Kinder reingehämmert. Wer nicht weiter optimiert werden kann, kommt aufs Abstellgleis.

In unserem Grundgesetz steht, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, während sich Silicon Valley als Mekka des evolutionären Fortschritts entwickelt. Busse und Autos ohne Fahrer, Pflegeroboter spielen in Japan bereits jetzt eine wichtige Rolle und Drohnen führen Krieg. Künstliche Intelligenz überall und Alexa und ihre Freunde zeichnen fleißig alles auf. Ein Schelm, der dabei an etwas böses denkt.

Des Menschen Arbeit wird vermessen, in Standards eingeteilt und durchgetaktet. Akkordarbeit ob mit der Hand oder dem Kopf, was einzig zählt sind Effektivität und Effizienz. Die Überlastung in unseren Köpfen halten wir immer häufiger nicht mehr aus.

Statt in die Stille zu gehen, lenken wir uns lieber ab. Unsere Smartphones halten uns auf Trab. Wir können zu jeder Tag- und Nachtzeit miterleben, wer mit wem etwas hat. Wer will da schon auf sich schauen, wenn das Leben der anderen so viel gutes Futter liefert? Das Ego versetzen wir damit in Hochstimmung. Es liebt derartige Beschäftigungen, ist es doch so in der Lage, dich rund um die Uhr mit Gedanken zu beschäftigen und dich weit weg von dir selbst zu tragen.

Und für das gute Gewissen haben wir eine der vielen Achtsamkeits-Apps runtergeladen. Ein sanfter Gong möge uns daran erinnern, dass wir kurz innehalten. Und dann weiter im Programm, schließlich gibt es viel zu tun und angeblich wenig Zeit.

Vielleicht besser als nichts? Aber wenn ich mich auf eine App verlassen muss, um mich daran zu erinnern, dass ich auf mich Acht gebe? Sollte es nicht so sein, dass wir uns selbst genug sind und immer dafür sorgen, dass es uns gut geht? Um dann auch für unseren Nächsten sorgen zu können. 

Der Mensch ist faul (und dumm)

Geht es dir dann wahrhaftig einmal gut, wirst du übermütig. Nach einem kurzen Augenblick der Wonne schiebst du die Gegenwart beiseite, holst dir die Vergangenheit wieder in deine Gedanken und nimmst den ganzen alten Dreck wieder auf. Das beängstigt, beunruhigt, ruft die Ich-bin-nicht-gut-genug-Frau wieder auf den Plan und fügt dir Schaden zu. Wer viele böse Erfahrungen gemacht hat, der sagt: so leicht kann ich nicht glauben. Leichtgläubig bist du dann aber, wenn du andere reden hörst. Ihnen schenkst du Glauben, indem du ihre gesprochenen Worte aufnimmst und ihnen folgst.

Wie oft aber hörst du gar nicht richtig zu, weil du unbewusst mit dem Geplapper in deinem Kopf beschäftigt bist? Während du einen anderen reden hörst, bist du bereits dabei, dir deine nächste Antwort zurechtzulegen. Oder aber du bist mit dem ersten aufgenommenen Wort schon so sehr verletzt, dass du dich augenblicklich dem Wunden lecken widmest. All dies geschieht fast immer unbewusst und automatisch im Hintergrund. Das Gespräch hast du eigentlich längst verlassen, glaubst aber noch immer den Worten, die du scheinbar aufgenommen hast.

Energiesauger lauern überall

Achtsamkeit ist keine Momentaufnahme. Es reicht nicht aus, sich hin und wieder mal der Gedankenhygiene zu widmen. Dafür sind die Verlockungen und Ablenkungen des Alltags zu mächtig und der Mensch ein Schaf (Nichts gegen Schafe, ich liebe sie). So wie wir immer darauf bedacht sind einen Gegenstand sauber zu halten, sollten wir auch darauf bedacht sein, Gedanken jeglicher Art mit Bedacht aufzunehmen. Und wann immer wir können, die Stille aufzusuchen.

Schau (besser noch fühle) genau hin, wenn sich irgendwo in deinem Körper ein ungutes Gefühl bemerkbar macht. Und vertraue diesem Gefühl. Ich weiß, dass auch du spüren kannst, wenn etwas nicht gut für dich ist. Seien es Menschen oder Situationen. Die Energiesauger lauern überall. Auch in dir selbst.

Lass dich selbst und deinen Körper nicht außer Acht. Schenk dir Zeit. Und ich bin sicher, dass du jetzt denkst, wo zum Henker du die hernehmen sollst. Ich muss noch Dieses und Jenes tun, ich habe keine Zeit.

Lass den Unsinn mit dem Nachjagen der Zeit, denn die einzige, die du damit jagst, bist du selbst. Sorge dafür, dass du gewisse Reserven hast. Kraftreserven. Jeden Tag geben wir Energie ab, verlieren Kraft. Wir vergeuden sie an das, womit wir uns tagsüber beschäftigen. An unseren Job, die vielen unnötigen Gedanken, Menschen, die uns nichts Gutes wollen, die Technik, den Fernseher, das Lästern, an die Selbstzweifelmonster …

Weck Superwoman aus dem Dornröschenschlaf

Dafür brauchst du keine Formeln oder Selbstoptimierungstechniken. Die meisten verwirren sowieso. Sie helfen spätestens in dem Moment nicht mehr, wenn du so sehr darauf bedacht bist, keine Fehler bei ihrer Ausübung zu machen, dass der eigentliche Sinn und Zweck verfehlt wird.

Und dabei geht es nicht darum, wie du noch schöner und noch erfolgreicher werden kannst. Auch nicht darum, wie du noch zeiteffizienter besser leben kannst.

All das esoterische Rumgelaber, stundenlanges Meditieren nach irgendeiner Formel und in einer besonderen Körperhaltung, angeblich spirituell ausgefeilte Techniken bringen dir nichts, wenn du dich nicht deinen Gedankenmonstern stellst. Gedankenhygiene betreibst. Und dir deiner Würde und deines Selbstwertes bewusst wirst.

Es geht nicht um die anderen. Denn sie sehen dich so, wie sie es vermögen. Und das hängt, sorry, dass ich das jetzt so sagen muss, sehr stark von ihrem Geisteszustand ab. Sind sie guter Gesinnung oder von einer schlechten.

Mit dir hat das gar nichts zu tun. Und wenn du immer wieder versuchst, in ihr Bild reinzupassen, dann wirst du nicht nur dich selbst verleugnen und verlieren, sondern dieses Ziel auch nie erreichen können.

Mein Fazit:

Loslassen ist eine Entscheidung. Festhalten auch! Tschüss Selbstzweifelmonster – Hallo Selbstwert, ist ebenso eine Entscheidung. Durch bewusstes Gewahrsein und das regelmäßige Aufsuchen der Stille lernst du dich selbst erkennen. Schau nicht weiter durch die Brille der anderen, sondern mit Liebe auf dich.

Menschen sind Erfinder und Weltmeister darin, aus Mücken Elefanten zu machen. Aus Nichts etwas ganz Großes zu machen und aus etwas ganz Großem ein Nichts. Allem ein Etikett anzuheften, es zu Etwas zu machen und als Krönung gibt es eine Geschichte oben drauf.

Die fällt ganz unterschiedlich aus, weil jeder Mensch anders wahrnimmt. So gibt es viele Wahrheiten und jeder behauptet, er sei im Recht. Wie würde dein Leben aussehen, wenn du nicht länger allem ein Etikett verpassen müsstest? Wenn du nicht über alles und jeden ein Urteil fällen würdest? Wenn du dir, den Menschen um dich herum und den Dingen erlauben würdest, einfach zu sein.

Der Zwang im Denken, wie du dich fühlen oder sein solltest, hindert dich daran, das zum Ausdruck zu bringen, was du bist.

Übe dich darin, zu sein, anstatt dich ständig zu optimieren. Übe dich darin, deine miesen Kopfkollegen zu erkennen. Und dann übe dich darin, ihnen keine Bedeutung mehr zu geben.

Loslassen ist eine Entscheidung. 

Festhalten auch.

Tschüss Selbstzweifelmonster – Hallo Selbstwert!

Foto: Adobe Stock

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Lass uns über Sex sprechen

Lass uns über Sex sprechen

Lass uns über Sex sprechen

Ich bin keine ausgewiesene, bescheinigte oder sonst was Sexpertin. Warum ich mich dennoch als eine fühle und mit dir in diesem Artikel über Sex sprechen werde (etwas anders wahrscheinlich, als du es jetzt denkst)?

Ich bin eine Frau.

Ich habe Sex.

Auch mit mir alleine.

Und ich habe mich selbst so viele Jahre lang angelogen, versteckt, verbogen, angepasst, geschämt, nicht getraut, und mit meinen Gedanken selbst gequält, dass ich große Mühe hatte, beim Sex zu entspannen.

Sex lustvoll, selbstverständlich, natürlich und vor allem zu meiner Freude zu haben. Nicht als Pflichterfüllung. Nicht als Dienstleisterin an einem Mann. Sex haben, weil ich Lust habe.

Wann, wo und mit wem ist meine Sache.

Hinzukam, dass ich meine Bedürfnisse viele Jahre meines Lebens an die gängigen Meinungen und Gedanken, Verurteilungen, Beurteilungen von anderen angepasst habe. Diese Zeit ist nun gänzlich vorbei. Warum erst jetzt? Weil ich es genau jetzt kann!

Ich habe entschieden, mit der Selbstverleugnung aufzuhören. Schlimm genug, dass wir von vielen Lügen umgeben sind, nein, wir tischen sie uns täglich selber auf. Das findest du zu hart? Dann lies weiter!

In einer Welt in der alles möglich scheint …

… will man uns doch lieber so haben, wie es für andere angenehm ist. Das lernen wir schon früh. Sehr früh. Mit der Aufnahme in das Bildungssystem (Kindergarten, Schule, Universität, Ausbildung) wird fleißig an unseren Ecken und Kanten geschliffen. Das Problem mit dem Bildungssystem ist, dass es ein System ist. Schließlich muss der Schlüssel ins Schloss passen. Anders gesagt: Wir sollen ins System passen.

Damit das nicht so auffällt, macht man uns glauben, dass wir die Wahl und die Freiheit haben, über uns selbst zu bestimmen. Welch ein Hohn. Es gibt ein spannendes Experiment mit Flöhen, die man in ein Glas gesteckt hat und auf das Glas hat man einen Deckel gelegt. Zu Beginn sind die Flöhe immer wieder mit ihren Köpfen unter den Deckel gestoßen. Weil das vielleicht auch den Flöhen Kopfschmerzen und Unwohlsein bereitet hat, haben sie nach kurzer Zeit ihre Sprunghöhe angepasst, bis sie letztlich nicht mehr mit dem Kopf angestoßen sind. Nun konnte man den Deckel vom Glas nehmen und kein Floh ist mehr auf die Idee gekommen, aus dem Glas springen zu können.

Wir könnten jetzt sagen, die Flöhe sind frei. Sie wissen es nur nicht. Wie sieht das mit uns aus?

Unser Selbstwertgefühl schrumpfen wir auf die Größe eines kleinen Staubmoleküls, damit wir es uns unter dem Teppich so richtig angenehm machen können.

Wir steigen in das Karussell von Traurigkeit, Frustration und Wut ein, das sich in unseren Bäuchen dreht.

Diese Gefühle verstecken wir hinter einer Fassade von fügsamen Kichern, lässig coolem weiblichen Verhalten, und wir glauben, wir sind frei.

Was hat das jetzt mit Sex zu tun?

Ich hab als Teenager und junge Frau so einiges mit auf den Weg bekommen.

Mit 16 hatte ich meine ersten lustvollen Erfahrungen, kein Sex mit rein-raus und so, sondern ein bisschen Küssen und Fummeln. Weil ich keinen festen Freund hatte, sondern ausprobieren wollte, haben irgendwelche Menschen aus meinem Umfeld nichts Besseres zu tun gehabt, als mich in der Clique als williges, billiges Mädchen darzustellen, die es mit jedem treibt. Das war nicht witzig. Zumal ich überhaupt nicht verstehen wollte, warum man mir das antat.

Für mich war es damals ein Unterschied, ob ich mit jemandem richtig Sex habe oder ob ich nur ein bisschen schaue was geht und meinen Körper ein bisschen kennenlerne. Und selbst wenn ich mit 20 Männern und Frauen sexuelle Erfahrungen gesammelt hätte, es wäre, war und ist noch immer meine Sache. Die Gesellschaft sah das anders und tut es noch heute. Mich hat das damals mit viel Scham erfüllt und die hat mir nicht geholfen.

Mit 17 hatte ich dann meinen ersten „richtigen“ festen Freund. Als ich meinen Vater um seine Erlaubnis bat, eine Nacht bei ihm zu verbringen, schimpfte er mich eine Hure.

Mit 23 Jahren bekam ich mein erstes Kind und weil der leibliche Vater die Vaterschaft nicht anerkannt hat, gab es einen Vaterschaftstest. Der Mitarbeiter vom Jugendamt hielt mir dann einen Vortrag darüber, dass es selbst bei einem Ergebnis von 99 % einer wahrscheinlichen Vaterschaft noch immer 1 % Nichtväter gäbe. Hätte ich zum Beispiel mit 10.000 Männern geschlafen, dann wären es immerhin 100 Nichtväter. Das ist jetzt übrigens kein Scherz. Warum er mir das mit auf den Weg geben wollte, weiß ich bis heute nicht.

Ich habe ihm dann lediglich erklärt, dass, wenn ich mit 10.000 Männern geschlafen hätte, ich sicher ein Business daraus gemacht hätte und dann nicht auf Unterhaltszahlungen angewiesen wäre.

Männer sind Hengste und Frauen sind Huren

Das war schon früher so und ich glaube nicht, dass sich das heute in den Köpfen der Menschen sehr geändert hat. Man sollte meinen, dass wir zumindest in Deutschland aufgeklärter sind wie nie zuvor. Das Internet hält eine schier unfassbare Menge an Beiträgen zum Thema Sex für uns bereit. Google schmeißt auf den Suchbegriff „Sex“ 4.430.000.000 Ergebnisse raus. Puuuuh.

Dennoch scheint mir das ein wenig so, wie mit dem lustigen Wunsch von Unternehmen nach dem perfekten Arbeitnehmer. Am besten Anfang 20 mit 25 Jahren Berufserfahrung. Vielleicht wäre ja eine 20-jährige Jungfrau mit Erfahrung gesellschaftlich anerkannt? Ich weiß es nicht.

Mich haben jedenfalls meine persönlichen Erlebnisse verunsichert. Einen offenen und vor allem ehrlichen Austausch zu diesem Thema habe ich nicht erfahren. Darüber hat man – und Frau auch – nicht gesprochen. Heute glauben wir noch immer, wir müssen gar nicht offen darüber sprechen, weil wir es überall lesen oder Videos dazu schauen können. Ob uns das hilft ehrlich mit uns zu sein?

Eines macht es in meinen Augen aber mit uns. Wir vergleichen uns jetzt auch in allen sexuellen Belangen mit anderen. Yeah! Sex-Apps sollen angeblich unser Liebesleben verbessern und bis wir soweit sind, also guten Sex haben, tun wir einfach so. Es lebe der vorgetäuschte Orgasmus. Ich behaupte von mir selbst, dass ich Profi darin war. Niemand hat mich besser belogen, als ich mich selbst.

Als der Mensch zum (Selbst-)Darsteller wurde

24/7 – Tag und Nacht. Jeden Tag. Immer. Vielleicht werden irgendwann die Babys schon bei der Geburt mit ihrem eigenen Smartphone auf diese Welt kommen. Das erste Selfie im Mutterleib schon in der Foto-App, bereit zum Teilen. Sei mir dieser kleine Ausflug in ein Zukunftsszenario gegönnt.

Ich werde dieses Gefühl nicht los, dass wir mehr denn jemals zuvor einem inneren Zwang nachkommen uns perfekt darstellen zu müssen. Äußerlichkeiten sind wichtig. Was die meisten dabei übersehen oder erst gar nicht erkennen: Dein Wert hat nichts mit deinem Körper zu tun, deiner Karriere, oder wie viel Geld du auf deinem Konto hast.

Sprechen wir über unseren Körper

Es wird viel Lärm über Gesundheit und Körpermaße gemacht. Als ob der wahre Grund, warum sich Menschen für berechtigt halten, andere Menschen wegen ihrer Körper zu beschämen, aus der Sorge um ihr Wohlergehen bestünde. Weißt du, was nicht gesund ist? Mit dir selbst im Kampf zu sein.

Dich selbst nicht zu mögen ist nicht gesund. Auf andere Menschen herabzuschauen, andere Körper zu bewerten, zu verurteilen und sich mit diesen zu vergleichen, ist nicht gesund. Dich selbst in etwas hineinzupressen, um den allgemeinen Körperidealen einer kranken Gesellschaft zu entsprechen, ist nicht gesund. Beim Sex daran zu denken, ob dein Körper schön genug ist, ist nicht gesund.

Ein angeblich unperfekter Körper ist nicht ansteckend. Das einzige, was ansteckend ist, ist die Versuchung, das Urteilen, Bewerten und Verurteilen zu einem völlig normalen Verhalten zu machen und es zu einem Symbol für Wertigkeit zu machen. Wir müssen aufhören, uns mit unseren Gedanken zu vergiften. Und beginnen ein neues Bewusstsein zu schaffen für das, was wir sind. Menschen. Von unterschiedlicher Herkunft, mit verschiedenen Körpern. Alle mit einer Seele und einem Herzen. Jeder auf seine Art einzigartig.

Lass uns damit beginnen ein neues Gefühl dafür zu entwickeln, was es bedeutet, gut genug zu sein. Was es bedeutet unterschiedlich zu sein. Vielfältig zu sein. Wertvoll zu sein. Wir müssen beginnen unseren Kindern zu erzählen, dass sie genug sind. Und unseren kleinen Mädchen, jungen Frauen und Frauen jeden Alters müssen wir erzählen, dass ihre Körper nicht dafür da sind, von anderen betrachtet und bewertet zu werden. Dass sie ihre Körper haben, um sie zu benutzen und darin zu sein. Dass es gut ist, sich in seinem Körper sicher zu fühlen, weil es das Haus für ihre Seele und das Herz ist.

Nichts ist falsch an deinem Körper!

So ziemlich alles, was wir wertschätzen, wird für uns von einer externen Quelle entschieden, die uns entweder kontrollieren oder mit uns Geld verdienen will und sehr oft beide Dinge zusammen haben möchte. Es ist erstaunlich, wie wir es Unternehmen erlauben, uns zu sagen, wie unzureichend wir sind, während wir dankbar ihren Müll mit einem Löffel in uns hineinschieben. Und unseren Kummer dann gleich hinterher. Runterschlucken und Lächeln.

Es ist erschreckend, wie wir es anderen Menschen erlauben, uns zu sagen, wann wir eine gute Frau sind, während wir weiterhin so tun, als seien sie unsere Freunde und meinten es gut mit uns. Frauen werden immer noch über ihr Äußeres definiert. Einen großen Teil tragen wir selbst dazu bei. Ich empfinde es immer wieder erschreckend, wie niederträchtig manchmal Frauen anderen Frauen begegnen. Wir haben es selbst in der Hand.

Nichts tut mehr weh, als zu erkennen, dass du mit deinem Schweigen und stummen Ertragen selbst verantwortlich bist für deine Schuldgefühle, deinen Minderwert und deine mangelnde Selbstliebe. Und nichts fühlt sich besser an, als deine eigene Stimme zu erheben und für dich einzustehen. Lass uns selbst mit Liebe begegnen und uns gegenseitig stärken. Scham, Neid und Selbstverleugnung werden uns nicht weiterbringen.

Weibliche Sexualität

Sie wird noch immer abgewertet. Auch von Frauen selbst. Irgendetwas läuft gänzlich schief in einer Welt, in der es okay ist, die Kontrolle der weiblichen Sexualität zum Fachgebiet eines jeden zu machen, außer der Frau, die es betrifft. Es ist wichtig, dass wir uns darüber bewusst werden und die Männer ebenso.

Jetzt ist die Zeit gekommen, wo wir Frauen stark genug sind, um den Signalen, die unser Körper und unser Herz uns senden, zu vertrauen. Es ist an der Zeit, dass wir miteinander reden. Lass uns über Sex reden. Lass uns darüber sprechen, wie sich das für uns anfühlt. Welche Ängste wir haben. Welche Bedürfnisse wir haben.

Miteinander reden und nicht im stillen Kämmerlein kaputt denken. Mach den Anfang und lass mir deinen Kommentar hier.

Foto: Pixabay

 

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Unter dem Teppich laufen ist dunkel: Die Geschichte vom Sichtbarwerden

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Die Geschichte vom Sichtbarwerden ist auch Teil meiner eigenen Geschichte. Schauen wir uns einmal die vielen guten Verstecke an, die wir im Laufe unseres Lebens für uns entdeckt haben. Damit meine ich die vielen unterschiedlichen Rollen, die wir ach so bereitwillig annehmen und immer weiter perfektionieren. Bis, ja bis wir uns selbst darin völlig verlieren.

„Du musst was aus dir machen“, hören wir immer wieder, bis wir uns das dann auch selber sagen. Eine Anleitung dazu, wie das geht „etwas aus sich machen“ und vor allem was, die gibt man uns in der Regel nicht mit auf den Weg. (mehr …)

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69 Überlebenstipps, die dir helfen, wenn dir mal wieder alles zuviel ist

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Heute gibt es von mir 69 Überlebenstipps, mit deren Hilfe du eine Durststrecke, ein Tief, Stress oder eine Weltuntergangsstimmung überleben kannst. Meine Empfehlung — baue den ein oder anderen Überlebenstipp als festes Ritual in dein Leben ein. Ich bin sicher, du wirst dann gar nicht erst so oft in solche doofen Momente reinrutschen.

Es ist wichtig, dass du dir regelmäßig selbst etwas Gutes tust – sorge gut für dich.

(mehr …)

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